Pressemitteilung zu den Gesamtjahresergebnissen 2020
Metzingen, 11. März 2021
HUGO BOSS erzielt operativen Gewinn im vierten Quartal –
Sukzessive Erholung des globalen Geschäfts für 2021 erwartet
Geschäftsjahr 2020
- Umsatz- und Ergebnisentwicklung von COVID-19-Pandemie beeinträchtigt
- Hohe Wachstumsdynamik im Onlinegeschäft (+49 %) und in China (+5 %)
- Zugrund liegendes EBIT beläuft sich auf minus 126 Mio. EUR*
- Erfolgreiche Umsetzung umfangreicher Maßnahmen zur Sicherung der finanziellen Stabilität – Free Cashflow beläuft sich auf 164 Mio. EUR
Ausblick 2021
- Deutliche Zuwächse bei Umsatz und EBIT erwartet
- Erstes Quartal weiterhin von negativen Auswirkungen der Pandemie beeinträchtigt; starke Verbesserung im weiteren Jahresverlauf erwartet
„Für HUGO BOSS war 2020 zweifelsohne ein anspruchsvolles Jahr. Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben, die enormen Herausforderungen der Pandemie zu meistern und das Jahr mit einem positiven Free Cashflow zu beenden“, sagt Yves Müller, Sprecher des Vorstands der HUGO BOSS AG. „Wir sind mit der Umsetzung unserer strategischen Initiativen deutlich vorangekommen – allen voran im wichtigen Onlinegeschäft und in China. Auch wenn die Pandemie unser Geschäft kurzfristig noch stark beeinträchtigt, bin ich für die Entwicklung im weiteren Jahresverlauf sehr zuversichtlich. Wir werden den globalen Trend der Casualisierung auch weiterhin für uns zu nutzen wissen.“
Die COVID-19-Pandemie hat das Geschäft von HUGO BOSS im vergangenen Jahr deutlich beeinträchtigt. Weltweite Lockdowns führten zu weitreichenden vorübergehenden Storeschließungen. Hinzu kamen eine erhebliche Einschränkung des öffentlichen Lebens mit umfangreichen Social-Distancing-Maßnahmen sowie internationale Reisebeschränkungen. Diese Effekte lasteten spürbar auf der operativen und finanziellen Entwicklung des Unternehmens.
HUGO BOSS schließt viertes Quartal mit positivem EBIT ab
Die COVID-19-Pandemie hat das Geschäft von HUGO BOSS im vergangenen Jahr deutlich beeinträchtigt. Weltweite Lockdowns führten zu weitreichenden vorübergehenden Storeschließungen. Hinzu kamen eine erhebliche Einschränkung des öffentlichen Lebens mit umfangreichen Social-Distancing-Maßnahmen sowie internationale Reisebeschränkungen. Diese Effekte lasteten spürbar auf der operativen und finanziellen Entwicklung des Unternehmens.
Auch im wichtigen Schlussquartal waren die Auswirkungen der Pandemie auf das Geschäft von HUGO BOSS deutlich spürbar. Insbesondere in Europa, der mit Abstand umsatzstärksten Region des Konzerns, lasteten erneute Lockdowns einschließlich vielerorts langandauernder Storeschließungen auf der Umsatzentwicklung. In Amerika und Asien/Pazifik gelang es HUGO BOSS indes, die sukzessive Erholung seines Geschäfts auch im vierten Quartal erfolgreich fortzusetzen. Während sich in Amerika vor allem eine fortschreitende Verbesserung im wichtigen US-Markt positiv auswirkte, sorgte ein abermals deutlich zweistelliges Umsatzplus auf dem chinesischen Festland dafür, dass die Umsätze in der Region Asien/Pazifik nur leicht hinter dem Vorjahr zurückblieben. Insgesamt verzeichnete HUGO BOSS im vierten Quartal 2020 ein währungsbereinigtes Umsatzminus von 26 %. Mit 583 Mio. EUR lagen die Umsätze in Konzernwährung um 29 % unter dem Vorjahr (Q4 2019: 825 Mio. EUR).
Ungeachtet des deutlichen Umsatzrückgangs ist es HUGO BOSS gelungen, das vierte Quartal mit einem positiven EBIT in Höhe von 13 Mio. EUR abzuschließen (Q4 2019: 124 Mio. EUR). Dabei wirkten sich vor allem das strikte Kostenmanagement sowie die auch im Schlussquartal konsequent fortgeführte Umsetzung der bereits frühzeitig implementierten Maßnahmen zur Kostensenkung positiv auf das EBIT aus.
Umsatzentwicklung im Jahr 2020 spürbar von COVID-19 belastet
Insgesamt verzeichnete HUGO BOSS im Geschäftsjahr 2020 einen währungsbereinigten Umsatzrückgang von 31 %. Die Umsätze im Geschäftsjahr beliefen sich auf 1.946 Mio. EUR und lagen somit in Konzernwährung 33 % unter dem Vorjahr (2019: 2.884 Mio. EUR). Die negativen Auswirkungen der Pandemie zeigten sich besonders in Europa und in Amerika. In Asien hingegen kompensierte die zügige Erholung des Geschäfts auf dem chinesischen Festland einen Teil der Umsatzrückgänge in den übrigen asiatischen Märkten.
Angesichts weitreichender temporärer Storeschließungen infolge weltweiter Lockdowns verzeichneten sowohl der eigene Einzelhandel als auch das Großhandelsgeschäft im Jahr 2020 zweistellige Rückgänge. Insgesamt waren 2020 im Durchschnitt rund 20 % der weltweit über 1.000 eigenen Verkaufspunkte vorübergehend geschlossen. Aus Markensicht fiel das Umsatzminus bei HUGO etwas geringer aus als bei BOSS. Dabei liefen die Casualwear-Angebote bei beiden Marken deutlich besser als die Formalwear. Dies ist in erster Linie auf den globalen Trend der Casualisierung zurückzuführen, der sich 2020 mit der Pandemie weiter beschleunigt hat.
Hohe Wachstumsdynamik im Onlinegeschäft und in China setzt sich fort
Bei den strategischen Wachstumstreibern erzielte HUGO BOSS auch im Jahr 2020 deutliche Fortschritte. Vor allem das eigene Onlinegeschäft entwickelte sich mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 49 % äußerst dynamisch und legte im dritten Jahr in Folge deutlich zweistellig zu. Erstmals in seiner Geschichte ist es HUGO BOSS gelungen, auf Jahressicht Onlineumsätze von mehr als 200 Mio. EUR zu erzielen. Dazu trug auch die erfolgreiche Expansion des Online-Flagshipstores hugoboss.com in 32 weitere Märkte bei. Das Geschäft auf dem chinesischen Festland entwickelte nach dem Lockdown zu Jahresbeginn eine starke Dynamik. Bereits im zweiten Quartal kehrte HUGO BOSS dort zu zweistelligem Wachstum zurück und setzte dieses im weiteren Jahresverlauf fort. Insgesamt stiegen die Umsätze auf dem chinesischen Festland währungsbereinigt um 5 %.
Maßnahmen zur Kostensenkung begrenzen Ergebnisrückgang
Der deutliche Umsatzrückgang lastete zwangsläufig auch auf der Ergebnisentwicklung von HUGO BOSS. Darüber hinaus wirkte sich eine rückläufige Rohertragsmarge negativ auf das EBIT aus. Diese Entwicklung geht vor allem auf das allgemein rabattintensive Marktumfeld im Zuge der Pandemie zurück, insbesondere in Europa und Amerika. Dank eines strikten Kostenmanagements und der erfolgreichen Umsetzung umfangreicher Maßnahmen zur Kostensenkung hat HUGO BOSS jedoch einen Teil des Rückgangs kompensiert. So konnte das Unternehmen insbesondere die Aufwendungen im eigenen Einzelhandel deutlich reduzieren und nicht geschäftskritische Ausgaben im Jahr 2020 weitestgehend vermeiden. Das EBIT belief sich, ohne Berücksichtigung nicht zahlungswirksamer Wertminderungen, folglich auf minus 126 Mio. EUR (2019 ohne Berücksichtigung von Wertminderungen: 355 Mio. EUR)*.
Umfangreiche Maßnahmen zur Cashflow-Sicherung erfolgreich umgesetzt
Dank seiner gesunden Bilanzstruktur war HUGO BOSS für die finanziellen Herausforderungen der Pandemie während des gesamten Jahres 2020 gut gerüstet. Zudem hat das Unternehmen frühzeitig umfangreiche Maßnahmen, im Gesamtvolumen von mehr als 600 Mio. EUR, zur zusätzlichen Sicherung des Cashflows eingeleitet und im weiteren Jahresverlauf erfolgreich umgesetzt. Dazu gehörten die deutliche Reduzierung der operativen Aufwendungen, die Aufschiebung nicht geschäftskritischer Investitionen, die spürbare Verringerung des Bestandszuflusses sowie das Aussetzen der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019, mit Ausnahme der gesetzlichen Mindestdividende in Höhe von 0,04 EUR je Aktie. Dies hat dazu beigetragen, dass HUGO BOSS jederzeit über ausreichende Liquidität verfügte und das Jahr 2020 letztlich mit einem positiven Free Cashflow in Höhe von 164 Mio. EUR abgeschlossen hat. Zusätzliche Kreditlinien hat sich das Unternehmen im Laufe des Jahres gesichert, aber bis heute nicht in Anspruch genommen.
Sukzessive Verbesserung des Einzelhandelsumfelds im Jahr 2021 erwartet
Auch aktuell ist das globale Geschäft von HUGO BOSS noch erheblich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betroffen. So waren seit Jahresbeginn durchschnittlich rund 30 % der eigenen Verkaufspunkte infolge anhaltender Lockdowns vorübergehend geschlossen. Das gilt insbesondere für wichtige europäische Märkte wie Großbritannien und Deutschland. Darüber hinaus lasten vielerorts noch deutliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens sowie internationale Reisebeschränkungen auf der Erholung der Branche und auch auf dem Geschäft von HUGO BOSS. Das Unternehmen rechnet folglich damit, dass vor allem das erste Quartal 2021 noch deutlich von den negativen Auswirkungen der Pandemie beeinträchtigt sein wird.
Gleichzeitig ist das Unternehmen zuversichtlich, dass sich das globale Einzelhandelsumfeld, beginnend mit dem zweiten Quartal, sukzessive verbessern wird. In diesem Zusammenhang erwartet HUGO BOSS für den weiteren Jahresverlauf eine spürbare Erholung seines globalen Geschäfts. Dabei sollten sich vor allem die weltweit fortschreitenden Impfkampagnen sowie die vielerorts angestrebte schrittweise Aufhebung der Lockdowns und der Einschränkungen des öffentlichen Lebens positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Folglich geht das Unternehmen aktuell davon aus, dass sowohl Konzernumsatz als auch EBIT im Jahr 2021 deutlich über dem Niveau des Jahres 2020 liegen werden.
Für den weiteren Aufschwung des Geschäfts bleibt die Umsetzung der strategischen Initiativen von entscheidender Bedeutung. Neben dem starken Fokus auf die Wachstumstreiber Online und China wird sich HUGO BOSS deshalb vor allem auf die weitere Casualisierung seines Geschäftsmodells konzentrieren – über alle Marken, Gender und Trageanlässe hinweg.
Vielfältige Markeninitiativen steigern Begehrlichkeit von BOSS und HUGO
Auch die weitere Steigerung der Markenbegehrlichkeit steht für HUGO BOSS im Jahr 2021 klar im Fokus. Mit vielfältigen Marken- und Produktinitiativen wird das Unternehmen die Attraktivität von BOSS und HUGO weiter erhöhen und vor allem jüngere Kunden für beide Marken begeistern. Mit Hollywood-Schauspieler Chris Hemsworth hat das Unternehmen erst kürzlich den ersten globalen Markenbotschafter für die BOSS Menswear gewonnen. In dieser Rolle wird der 37-jährige Australier künftig das Gesicht weltweiter Kampagnen sein und dem wichtigen Casualwear-Geschäft zusätzlichen Auftrieb verleihen.
Das gleiche Ziel verfolgt das Unternehmen mit zwei jüngst geschlossenen Partnerschaften von BOSS mit der amerikanischen Sportswear-Marke Russell Athletic und mit der Profi-Basketballliga NBA. Die beiden jeweils in enger Zusammenarbeit entwickelten Kollektionen sollen mit ihrem klaren Fokus auf Streetstyle die Strahlkraft der Casualwear von BOSS zusätzlich stärken. Während der Verkaufsstart der ersten gemeinsamen Kollektion von BOSS und Russell Athletic unmittelbar bevorsteht, ist bereits im Februar „BOSS x NBA“ überaus erfolgreich gestartet. Das zeigen die starken Verkaufszahlen sowohl online auf hugoboss.com als auch im stationären Handel.
Weitere Informationen sind auf der Unternehmenswebsite group.hugoboss.com verfügbar. Dort erscheint auch der Geschäftsbericht von HUGO BOSS als Online-Version mit vielen interaktiven Elementen und einer Videobotschaft des Sprechers des Vorstands Yves Müller.
* HUGO BOSS verzeichnete im Geschäftsjahr 2020 nicht zahlungswirksame Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte in Höhe von 110 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung dieser Wertminderungen beläuft sich das EBIT auf minus 236 Mio. EUR.