HUGO BOSS setzt Maßnahmen zur Sicherung des Cashflows erfolgreich um

Quartalsmitteilung zum Q2 2020

Metzingen, 4. August 2020

HUGO BOSS setzt Maßnahmen zur Sicherung des Cashflows erfolgreich um

  • Temporäre Storeschließungen belasten die finanzielle Entwicklung in Q2
  • Dynamik im Onlinegeschäft gewinnt deutlich an Fahrt – Umsatzplus von 74 % im zweiten Quartal
  • Umsätze auf dem chinesischen Festland kehren im Juni zu zweistelligem Wachstum zurück
  • Starke Free-Cashflow-Entwicklung im zweiten Quartal – plus 39 Mio. EUR
  • Operatives Ergebnis (EBIT) ohne Berücksichtigung nicht zahlungs-wirksamer Wertminderungen1 bei minus 124 Mio. EUR

„Das zweite Quartal war wie erwartet sehr anspruchsvoll. Wir haben uns voll auf die Umsetzung unserer Maßnahmen zur Sicherung der finanziellen Stabilität von HUGO BOSS konzentriert und so einen starken Cashflow erzielt”, sagt Yves Müller, Sprecher des Vorstands der HUGO BOSS AG. „Es stimmt uns zuversichtlich, dass unsere strategischen Wachstumstreiber China und Online zügig zu ihrer alten Dynamik zurückgekehrt oder sogar noch schneller gewachsen sind. Wir werden nun all unsere Anstrengungen auf den weiteren Aufschwung unseres globalen Geschäfts richten, um so schnell wie möglich zu Umsatz- und Ergebniswachstum zurückzukehren.“

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020 waren der Einzelhandel und die Bekleidungsindustrie erheblich von der weltweiten Ausbreitung von COVID-19 betroffen. So lasteten weitreichende temporäre Geschäftsschließungen infolge des Lockdowns, eine starke Eintrübung des Konsumklimas sowie internationale Reise­beschränkungen deutlich auf den globalen Branchenumsätzen.

Temporäre Storeschließungen belasten die Umsatzentwicklung in Q2

Die temporäre Schließung von durchschnittlich rund 50 % der eigenen Stores welt­weit im zweiten Quartal wirkte sich spürbar negativ auf das Geschäft von HUGO BOSS aus. Dies zeigte sich vor allem in Europa und Amerika, den beiden mit Abstand größten Regionen des Konzerns. In beiden Regionen war die überwiegende Zahl der eigenen Stores und Shop-in-Shops von Mitte März bis Ende Mai geschlossen, was die Umsatz- und Ergebnisentwicklung deutlich belastete. Neben den erheblichen Verwerfungen im eigenen Einzelhandel war das zweite Quartal auch für das globale Großhandelsgeschäft von HUGO BOSS herausfordernd. Weit­reichende temporäre Schließungen von Verkaufspunkten im Großhandel führten insbesondere im April und Mai zu deutlich geringeren Auslieferungen an die Handelspartner.

Folglich sank der Konzernumsatz im zweiten Quartal auf 275 Mio. EUR. Dies ent­spricht sowohl in Berichtswährung als auch währungsbereinigt einem Rückgang um 59 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q2 2019: 675 Mio. EUR). Der Umsatz im eigenen Einzelhandel ging währungsbereinigt um 58 % zurück, während sich das Minus im Großhandelsgeschäft währungsbereinigt auf 64 % belief.

Dynamik im eigenen Onlinehandel gewinnt deutlich an Fahrt 

Demgegenüber setzte sich die starke Dynamik des eigenen Onlinegeschäfts auch im zweiten Quartal fort. Die Umsätze über hugoboss.com und über die eigenen Angebote auf wichtigen Partnerwebsites (Konzessionsmodell) stiegen im zweiten Quartal währungsbereinigt um 74 %. Dazu trugen alle drei Regionen – Europa, Amerika und Asien/Pazifik – mit jeweils deutlich zweistelligem Wachstum bei. Für HUGO BOSS war der Zeitraum von April bis Juni 2020 folglich das stärkste Quartal im eigenen Onlinegeschäft innerhalb von elf aufeinanderfolgenden Quartalen mit jeweils deutlich zweistelligem Umsatzwachstum.

Rückkehr zu zweistelligem Umsatzwachstum auf dem chinesischen Festland

Auch regional entwickelten sich die Umsätze im zweiten Quartal höchst unterschied­lich, da sich die Regionen in unterschiedlichen Phasen der Pandemie befanden. Die temporären Storeschließungen sowie deutlich geringere Touristenströme belasteten insbesondere das Geschäft in Europa und in Amerika. Dort gingen die Umsätze währungsbereinigt um 59 % beziehungsweise 82 % zurück. Darüber hinaus wirkten sich Unruhen und Demonstrationen im Mai und Juni negativ auf das Geschäft in den USA aus.

In der Region Asien/Pazifik ging der Umsatz währungsbereinigt um 36 % zurück. Während die meisten Märkte der Region von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erheblich betroffen waren, hob sich das chinesische Festland positiv ab. So setzte es seine sukzessive Erholung fort, die bereits Ende März begonnen hatte. Nach einer Rückkehr zum Wachstum im Mai stieg die Dynamik im Juni weiter an. Letztlich verbuchte HUGO BOSS für den Monat Juni in diesem strategisch wichtigen Markt ein währungsbereinigtes Umsatzplus im zweistelligen Prozentbereich. Diese Entwicklung ist auf ein allgemein verbessertes Konsumklima, eine robuste Konversionsrate im stationären Einzelhandel sowie ein starkes Wachstum im eigenen Onlinegeschäft, in dem sich der Umsatz im Dreimonatszeitraum mehr als verdoppelte, zurück­zuführen.

Weitreichende Maßnahmen zur Absicherung des Cashflows erfolgreich umgesetzt

Im Zuge der COVID-19-Pandemie hatte der Schutz der finanziellen Flexibilität und Stabilität für HUGO BOSS im zweiten Quartal höchste Priorität. Bereits im Mai hatte das Unternehmen umfassende Maßnahmen zur Sicherung des Cashflows im Gesamt­volumen von rund 600 Mio. EUR angekündigt. Im zweiten Quartal hat HUGO BOSS bei der Umsetzung dieser Maßnahmen große Fortschritte erzielt. Dazu hat das Unter­nehmen die operativen Aufwendungen stark reduziert, nicht geschäftskritische Investitionen aufgeschoben und den Anstieg der Vorräte erheblich verringert. Insgesamt trug dies wesentlich zur Generierung eines positiven Free Cashflows bei, der sich im zweiten Quartal auf 39 Mio. EUR summierte. Dies milderte die Aus­wirkungen des Umsatz- und Ergebnisrückgangs auf den Free Cashflow erheblich ab (Q2 2019: 133 Mio. EUR).

Zur weiteren Sicherung der finanziellen Flexibilität hat HUGO BOSS die Option für eine Erhöhung des bestehenden revolvierenden Konsortialkredits ausgeübt. Dieser beträgt nunmehr 633 Mio. EUR, von denen bis Ende Juni 212 Mio. EUR in Anspruch genommen wurden. In diesem Zusammenhang ist das Unternehmen mit seinen Konsortialbanken ebenfalls übereingekommen, die vertragsgemäße Finanzkennziffer (Covenant) des Konsortialkredits bis Ende Juni 2021 auszusetzen. Zusätzlich hat sich HUGO BOSS weitere Zusagen für Darlehen im Wert von insgesamt 275 Mio. EUR gesichert. Diese werden von sechs internationalen Banken bereitgestellt und sind teil­weise von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgesichert. Die Kreditlinien sind jeweils im Juni 2022 fällig. Zum Ende des Berichtszeitraums wurden diese Kreditlinien nicht in Anspruch genommen.

Wirtschaftliche Folgen von COVID-19 belasten EBIT-Entwicklung in Q2

Neben dem deutlichen Umsatzrückgang wirkten sich auch negative Effekte aus der Bestandsbewertung auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns aus. Darüber hinaus lasteten Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte in Höhe von 125 Mio. EUR, die direkt mit den Auswirkungen der Pandemie auf das Einzelhandels­geschäft des Konzerns zusammenhängen, auf dem operativen Ergebnis (EBIT). Diese Wertminderungen sind jedoch nicht zahlungswirksam und haben somit keinerlei Ein­fluss auf die Liquidität des Unternehmens. Ohne Berücksichtigung der Wert­minderungen lag das EBIT bei minus 124 Mio. EUR (Q2 2019: plus 80 Mio. EUR). Dabei kompensierten die zahlreichen Maßnahmen zur Kostensenkung, die HUGO BOSS bereits zu einem frühen Zeitpunkt implementiert hatte, den Ergebnisrückgang teilweise. Unter Berücksichtigung der Wertminderungen lag das EBIT im zweiten Quartal bei minus 250 Mio. EUR.

HUGO BOSS erwartet sukzessive Verbesserung für das zweite Halbjahr 2020

Nach wie vor ist die weitere Entwicklung der Pandemie in vielen Schlüsselmärkten durch ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet. Daher kann HUGO BOSS zum aktuellen Zeitpunkt keine zuverlässige Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2020 abgeben. Jedoch bleibt das Unternehmen optimistisch, dass sich das globale Einzelhandelsumfeld weiter sukzessive verbessern wird. Dies sollte sich auch positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im zweiten Halbjahr auswirken und es dem Geschäft von HUGO BOSS ermöglichen, seine bereits im Mai begon­nene, fortschreitende Erholung fortzusetzen. Im zweiten Quartal verzeichnete HUGO BOSS von Monat zu Monat sukzessive Verbesserungen der Umsatztrends im eigenen Einzelhandel. Diese positive Entwicklung setzte sich zu Beginn des dritten Quartals fort. So konnte HUGO BOSS auch im Juli weitere Verbesserungen in seinem globalen Einzelhandelsgeschäft erzielen.


HUGO BOSS verzeichnete im zweiten Quartal nicht zahlungswirksame Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte in Höhe von 125 Mio. EUR, die im direkten Zusammenhang mit den negativen Auswirkungen der Pandemie auf das Einzelhandelsgeschäft des Konzerns standen.

Downloads zum Thema