Tierwohl

Besondere Verantwortung für das Tierwohl
Ein kleiner, aber wichtiger Anteil der Materialien, die HUGO BOSS für seine Produkte verwendet, sind tierischen Ursprungs – etwa Leder, Wolle und Daunen. Dadurch entsteht eine besondere Verantwortung für das Tierwohl. Es ist uns bewusst, dass die Haltung von Nutztieren Einschränkungen auf ihr natürliches Verhalten haben kann. Deshalb ist es uns sehr wichtig, mit Organisationen zusammenzuarbeiten, die eine artgerechte Haltung der Tiere fördern und auch die entstehenden Auswirkungen auf die Umwelt minimieren. Bei HUGO BOSS legen wir großen Wert darauf, anerkannte Vorgaben zu Tier- und Artenschutz einzuhalten und durch zusätzliche Maßnahmen für mehr Biodiversität dem Klimawandel und der Bodenerosion entgegenzuwirken. Tierversuche lehnt HUGO BOSS ebenso ab wie nicht artgerechte Tierzucht und -haltung. Aus diesem Grund nutzen wir keine Angorawolle und sind pelzfrei. HUGO BOSS verzichtet bereits seit 2016 auf den Gebrauch von Pelzen. Außerdem nutzen wir keine exotischen Ledersorten sowie Tierknochen und -zähne und es kommt ausschließlich Leder als Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Eingesetzte Daunen werden ohne Lebendrupf und Zwangsfütterung gewonnen, Um verantwortungsvoll und sparsam mit Ressourcen umzugehen, setzen wir auch auf recycelte tierische Fasern. So verwenden wir beispielsweise zertifizierte recycelte Wolle oder Daunen.

HUGO BOSS hält sich streng an anerkannte Vorgaben des Tier- und Artenschutzes wie beispielsweise das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten freilebenden Tieren und Pflanzen (CITES). Außerdem folgen wir den Vorgaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIC) und erkennen die fünf Freiheiten als Leitprinzip für das Tierwohl an. Die fünf Freiheiten definieren bestimmte Freiheiten im Zusammenhang mit Mindestanforderungen für die Haltung von Tieren. Um den anerkannten Vorgaben des Tier- und Artenschutzes gerecht zu werden, hat HUGO BOSS eine Tierwohl Richtlinie veröffentlicht. Diese hat das Unternehmen mit Hilfe des Leitfadens „Empfehlungen für die Entwicklung einer Tierschutzrichtlinie“ der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN aufgesetzt. Dabei wurden auch eigene, bereits umgesetzten Maßnahmen berücksichtigt.

Darüber hinaus kooperiert HUGO BOSS schon seit vielen Jahren mit Tierschutzorganisationen, etwa mit People for the Ethical Treatment of Animals (PETA), um Verbesserungen im Tierschutz zu erreichen.

Für unser Engagement, in einzelnen Styles tierische Materialien vollständig durch vegane Alternativen zu ersetzen, wurden wir bereits 2017 mit dem Vegan Fashion Award von PETA Deutschland ausgezeichnet. Im Jahr 2020 haben wir den ersten veganen BOSS Menswear Anzug vorgestellt, der von PETA Deutschland mit dem „PETA-Approved Vegan“-Label zertifiziert wurde.

Vegan Fashion Award 2017

Leder

  • Einsatz bei HUGO BOSS

    Wegen seiner luxuriösen Optik und der besonderen Widerstandsfähigkeit kommt Leder in vielen Produkten von HUGO BOSS zum Einsatz – zum Beispiel in Jacken, Schuhen, Taschen und Accessoires. 2022 machte Leder einen Anteil von 4% aller verwendeten Materialien aus.

  • Tierschutz-Aspekte

    HUGO BOSS verwendet nur ausgewählte Ledersorten. Wir haben uns darauf festgelegt, dass nur Häute und Felle von Schafen, Ziegen, Rindern und Büffeln verwendet werden, die als Nebenprodukte in der Lebensmittelindustrie anfallen. Die Verwendung von Leder hat auch ökologische Aspekte, zum Beispiel im Gerbeprozess – lesen Sie mehr darüber unter nachhaltigere Materialien.

  • Maßnahmen

    Seit Ende 2016 verzichtet HUGO BOSS auf den Gebrauch von Zuchtpelzen sowie auf exotische Ledersorten. Stattdessen werden ausschließlich Kuh-, Ziegen-, Schaf- und Büffelleder verwendet, die als Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie entstehen.

    In ausgewählten Styles werden zudem vegane Imitate verwendet. 2017 erhielt HUGO BOSS dafür von der PETA den „Vegan Fashion Award“ und der vegane BOSS Anzug wurde im Jahr 2019 mit dem „PETA-Approved Vegan“-Label zertifiziert. Außerdem strebt das Unternehmen danach, innovative Alternativen in Zusammenarbeit mit externen Partnern wie Startup-Unternehmen zu entwickeln und voranzutreiben: 2018 und 2019 kamen etwa eine limitierte Kollektion von Sneakern aus der natürlichen Piñatex®-Faser von Ananas Anam auf den Markt, die aus den Blättern der Ananas hergestellt wird.

Wolle

  • Einsatz bei HUGO BOSS

    HUGO BOSS verwendet hochwertige Wollsorten wie Merino oder Kaschmir für Strickwaren, Anzüge, Hosen und mehr. Das natürliche Material hat zahlreiche positive Eigenschaften: Es wirkt thermoregulierend, schmiegt sich weich an die Haut und ist besonders langlebig. 2022 machte Wolle einen Anteil von 7% aller verwendeten Materialien aus.

  • Tierschutz-Aspekte

    Wolle ist eine der wichtigsten Fasern, die von Tieren im Rahmen der Textilproduktion gewonnen wird. Eine verantwortungsvolle Wollbeschaffung beinhaltet eine artgerechte Schafhaltung, die die schonende Scherung der Tiere und vor allem den Verzicht auf das schmerzhafte Mulesing-Verfahren beinhaltet. Bei HUGO BOSS arbeiten wir daran, den Einsatz von mulesing-freier Wolle immer weiter zu steigern. Wir nutzen ausschließlich verifizierte mulesing-freie Wolle in unseren reinen gestrickten Wollprodukten. Bis 2030 verfolgen wir außerdem das Ziel, in allen Produkten aus 100% Wolle ausschließlich mulesing-freie Wolle zu verwenden. Unsere Intention der Steigerung des Einsatzes mulesing-freier Wolle haben wir mit der Unterzeichnung des "Brand Letter of Intent" der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN nochmal verdeutlicht.

  • Maßnahmen

    Der HUGO BOSS Wollleitfaden beschreibt alle Anforderungen der verantwortungsvollen Wollbeschaffung und berücksichtigt insbesondere die oben genannten Tierschutzaspekte.

    Die größte Herausforderung ist derzeit die Verfügbarkeit von verantwortungsvoll gewonnener Wolle, die den hohen Qualitätsstandards von HUGO BOSS entspricht. Zusammen mit verschiedenen Initiativen wie dem Textile Exchange’s Responsible Wool Standard (RWS), ZQ-Merino, der National Wool Declaration von AWEX sowie NATIVA und vielen anderen kleineren Organisationen erhöht HUGO BOSS kontinuierlich seinen Anteil an verantwortungsvoll gewonnener Wolle. So wird der HUGO BOSS Wollleitfaden kontinuierlich ausgebaut.

    Darüber hinaus arbeiteten wir mit der Aid by Trade Foundation zur Entwicklung des „The Good Cashmere Standard“ zusammen. Der Standard fördert die Beschaffung verantwortungsvoll erzeugter Kaschmirfasern und definiert die Mindestanforderungen an die Haltung und den Umgang mit Kaschmirziegen, um dem Tierwohl zu entsprechen. Außerdem beinhaltet er soziale und ökologische Kriterien für verantwortungsvoll erzeugte Kaschmirprodukte. Auch im Rahmen der Zusammenarbeit mit der “UNDP Mongolian Sustainable Cashmere Platform setzen wir uns für nachhaltig erzeugte Kaschmirfasern ein.

    Als weiterer Aspekt verzichtet HUGO BOSS komplett auf Angorawolle in Strickprodukten, da diese meist durch Prozeduren gewonnen wird, die für die Tiere sehr schmerzhaft sind.

Daune

  • Einsatz bei HUGO BOSS

    Die spezielle Art der Feder überzeugt durch seine thermoregulierenden Eigenschaften. Deshalb kommt sie bei HUGO BOSS vor allem im Bereich der Outerwear zum Einsatz. Daune machte 2022 einen Anteil von weniger als 1% des verwendeten Materials aus.

  • Tierschutz-Aspekte

    Auch hier kommt es auf eine artgerechte Tierhaltung an. Eine besondere Problematik stellen Zwangsfütterung und schmerzhafter Lebendrupf dar.

  • Maßnahmen

    Seit den Herbst/Winter Kollektionen 2016 verwendet HUGO BOSS ausschließlich Daunen, die ohne Lebendrupf und Zwangsfütterung gewonnen werden und deren Ursprung zurückverfolgt werden kann. Die eingesetzten Daunen sind zertifiziert, beispielsweise nach dem Down Pass.

Weitere tierische Fasern

  • Alpaka

    Bei der Verwendung von Alpakafasern achten wir darauf, dass das Tierwohl der Alpakas sowie die Landbewirtschaftung im Vordergrund stehen. In unseren RESPONSIBLE Styles kommen daher nach dem Responsible Alpaca Standard zertifizierte Fasern zum Einsatz.

  • Kaschmir

    HUGO BOSS hat an der Entwicklung des "The Good Cashmere Standard®" der Aid by Trade Foundation mitgearbeitet. Es ist der weltweit erste Standard für die Beschaffung verantwortungsvoll erzeugter Kaschmirfasern. Daneben ist das Unternehmen Teil der Mongolian Sustainable Cashmere Platform, durch die ein gemeinschaftlicher Rahmen für die nachhaltige Beschaffung von Kaschmirfasern aus der Mongolei sichergestellt werden soll.

  • Mohair

    Der Responsible Mohair Standard steht für eine artgerechte Haltung von Ziegen im Rahmen der Mohair-Produktion. Neben Tierwohlaspekten adressiert er auch einen nachhaltigeren Umgang mit der Umwelt. Daher setzen wir in unseren Mohair-Produkten nach diesem Standard zertifizierte Fasern ein.

  • Seide

    Wir sind uns bewusst, dass die Seidenherstellung im Hinblick auf das Tierwohl kritisch zu betrachten ist. Der Einsatz bei HUGO BOSS ist mit 0,1% aller verwendeten Materialien äußerst gering. Wo möglich, arbeiten wir mit alternativen, pflanzenbasierte Textilfasern, die herkömmlicher Seide ähneln. Dazu zählen beispielsweise die aus Holzfasern gewonnenen Stoffe Modal oder Tencel.

Transparenz & Rückverfolgbarkeit

Gemeinsam mit unseren Lieferanten von tierischen Fasern oder Fertigwaren arbeiten wir daran, die Transparenz in den Lieferketten weiter auszubauen. Wir fordern unsere Partner beispielsweise regelmäßig dazu auf, Tierwohl-relevante Nachweise mit uns zu teilen. HUGO BOSS bevorzugt Standards, die über ein „Chain-of-Custody-System“ (Beweismittelketten-System) verfügen, das den Tierschutz auf Betriebsebene nachweisen kann. Nach dem DOWNPASS-Standard zertifizierte Produkte können durch eine individuelle Prüfnummer bis zu den Farmen zurückverfolgt werden. Auch bei Wollprodukten bieten wir eine transparente Rückverfolgung bis zur Fram mit unseren Traceable Wool Styles. Für mehr Transparenz in der Lederlieferkette setzt sich beispielsweise die Leather Working Group ein. Bereits heute sind 86% unserer Lederprodukte nach diesem oder einem vergleichbaren Standard zertifiziert.

Nach anerkannten Standards zertifizierte tierische Materialien sind für uns ein wichtiges Mittel, um Rohstoffe entsprechend unserer hohen Tierwohlstandards zu beschaffen. Uns ist bewusst, dass auch diese keine 100-prozentige Sicherheit für die Einhaltung aller Vorgaben vor Ort bieten. Deshalb stehen wir im engen Austausch mit unseren Partnern und Organisationen und unterstützen beispielsweise auch Kontrollen vor Ort bei den Farmen.

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