Für unsere Lieferanten gelten klar definierte Standards im Hinblick auf den Umweltschutz, die wir unter anderem verpflichtend im Lieferantenverhaltenskodex festgehalten haben. Die für alle Lieferanten des Unternehmens geltenden Grundsätze des Umweltschutzes sind in der öffentlich einsehbaren HUGO BOSS Umweltpolitik festgehalten. Bestandteile sind neben dem Klimaschutz unter anderem auch Chemikalien- und Abwassermanagement und weitere Umweltaspekte. Die weitreichendsten Anforderungen gelten für die Lieferanten, deren Produktionsprozesse die größten Umwelt- und Klimaauswirkungen haben.
Unsere Umweltanforderungen überprüfen wir regelmäßig. Audits sind notwendig für ressourcen-intensive Betriebe, die industrielles Abwasser ableiten. Als ressourcenintensive Lieferanten stufen wir diejenigen ein, die Kohle verwenden und/oder täglich mehr als 15 m3 Wasser ableiten. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Schadstoffvermeidung und der Einhaltung der Abwasserrichtlinien gemäß der Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC). Partnern, die den Ansprüchen von HUGO BOSS nicht genügen, hilft das Unternehmen mit sogenannten Corrective Action Plans, Defizite zu beheben.
Um ein Produkt aus Textilien oder Leder herzustellen, werden in mehreren Schritten entlang der Lieferkette Chemikalien eingesetzt. HUGO BOSS arbeitet mit seinen Lieferanten daran, den Chemikalieneinsatz in hohem Maß verantwortungsbewusst zu gestalten. HUGO BOSS fordert seine Lieferanten und Mitarbeitenden zur Einhaltung und Umsetzung der Anforderungen, die in der HUGO BOSS Richtlinie zum Chemikalienmanagement festgehalten sind. Ziel ist es, eine umweltverträglichere Ausrichtung der Produktentwicklung und -herstellung zu gewährleisten, was bedeutet, dass wir Ressourcen wie Wasser und Chemikalien verantwortungsbewusst nutzen. Das schafft nicht nur größere Sicherheit für den Kunden und die Arbeiter in den Betrieben, sondern ist auch ein entscheidender Hebel, um die Umweltauswirkungen in der Lieferkette zu minimieren. Deshalb arbeitet HUGO BOSS auch mit branchenweiten Initiativen wie der ZDHC zusammen und möchte dabei einerseits den Materialeinsatz und andererseits in Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten stetig Produktionsprozesse im Hinblick auf Chemikalieneinsatz und Abwasserbehandlung optimieren.
Bei der Produktion von Stoffen und Zutaten werden unterschiedliche Chemikalien eingesetzt – seien es beispielsweise Pestizide im Baumwollanbau, bei der Herstellung von synthetischen Fasern oder in der Veredelung von Stoffen.
Um den Chemikalieneinsatz zu verringern, arbeitet HUGO BOSS daran, zunehmend nachhaltiger produzierte Materialien zu verwenden.
Im Rahmen unserer Naturkapitalbewertung hat sich gezeigt, dass gerade Prozesse in der Herstellung, bei denen Wasser und Chemikalien zum Einsatz kommen – etwa Färben oder Gerben – aufgrund des hohen Wasser- und Energieverbrauchs und der potenziellen Verschmutzung große Umweltauswirkungen haben. Werden schädliche Substanzen ohne Vorbehandlung über Abwassereinleitungen freigesetzt, kann dies unter anderem die Gewässerqualität und damit auch die lokale Wasserversorgung der Gemeinschaften beeinträchtigen. HUGO BOSS arbeitet gemeinsam mit seinen Partnern intensiv daran, schädliche Chemikalien zu reduzieren oder auf Alternativen mit geringerem Einfluss auf die Umwelt umzustellen und eine funktionierende Abwasserbehandlung zu betreiben. Ein wichtiges Instrument hierfür ist ein wirksamen Chemikalienmanagements in der Lieferkette.
Um Gesundheits- und Umweltrisiken zu minimieren, fordern wir im Umweltteil des Supply Chain Sustainability Programms einen verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien von unseren Lieferanten ein. Um sie darin zu unterstützen, sind wir seit 2017 Mitglied des ZDHC Roadmap to Zero Programme. Grundlage des Programms ist die sogenannte ZDHC Manufacturing Restricted Substances List (ZDHC MRSL), die schädliche Chemikalien mit definierten Grenzwerten in Zusammensetzungen aufführt. Dies hilft unseren Partnern in Kombination mit Schulungsmaterial und Trainings, die Verwendung von Chemikalien zu reduzieren und gefährliche Stoffe zu ersetzen. Daneben ist auch die Vermeidung von Wasserverschmutzung ein wichtiges Ziel der ZDHC. Für Betriebe mit Nassverfahren, die industrielles Abwasser erzeugen, umfasst das Chemikalienmanagement daher auch ein funktionierendes Abwassermanagement und gibt Orientierung vor wie das Abwasser auf gefährliche Chemikalien getestet werden kann. Das ZDHC-Programm ermöglicht außerdem eine standardisierte Bewertung des Chemikalienmanagements eines Lieferanten.
HUGO BOSS fordert seine Lieferanten dazu auf, auch alternative Prozesse einzusetzen, um Chemikalien zu substituieren und den Wasserverbrauch zu reduzieren.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Denim-Produktion. Hier wird der beliebte Used-Look heute schon mithilfe von Lasertechnik erzeugt statt durch die Behandlung mit Chemikalien.
Um für die Gesundheit und Sicherheit der Menschen zu sorgen, die mit HUGO BOSS Produkten in Berührung kommen, legt das Unternehmen Wert auf hohe Sicherheitsstandards. Vor allem aus diesem Grund ist für Partner und Lieferanten die Einhaltung der HUGO BOSS Restricted Substance List (RSL) in allen Stufen der Lieferkette verpflichtend.
Mit der HUGO BOSS RSL macht das Unternehmen strenge Höchstvorgaben zu spezifischen Chemikalien, die in den Produkten enthaltenen sein können. Ihre Einhaltung wird durch regelmäßige Produkttests sichergestellt, die HUGO BOSS in unabhängigen externen Laboren durchführen lässt. Die RSL wird regelmäßig weiterentwickelt, basierend auf der branchenweiten Initiative Apparel & Footwear International RSL Management Group (AFIRM), bei der wir auch Mitglied sind. Die HUGO BOSS RSL entspricht seit 2018 komplett den Anforderungen der AFIRM RSL.
Der Großteil unserer Produkte wird gefärbt und behandelt, um ihnen ihren einzigartigen Look zu verleihen. Bei der Verwendung Färbemitteln und Verarbeitungen ist es uns daher besonders wichtig, den Einfluss auf die Umwelt durch den enorm hohen Wasserbedarf schädlicher Chemikalien zu reduzieren.
Wir haben uns vorgenommen, dass bis zum Jahr 2030 alle Tier 1 und direkten Tier 2 Lieferanten mit Nassprozessen in Konformität mit den Vorgaben der ZDHC MRSL oder vergleichbaren Standards produzieren (gemessen an ihren Abwassertests und ihrem Chemikalieninventar).
Als Meilenstein bis 2025 haben wir das Ziel für alle strategischen Tier 1 Lieferanten mit Nassprozessen festgelegt.
Status 2024: 42% im Hinblick auf chemische Ausrüstung, 62% im Hinblick auf Abwassertests (strategische Lieferanten: 65% % im Hinblick auf chemische Ausrüstung, 85% im Hinblick auf Abwassertests)
Wir haben uns vorgenommen, dass bis zum Jahr 2025 alle Lieferanten mit großem Umwelteinfluss die von HUGO BOSS definierten Umweltanforderungen erfüllen. Das bedeutet, dass sie
Status 2024: 74%
100 % des verwendeten Leders stammt bis 2025 aus Gerbereien, die von der Leather Working Group oder nach einem ähnlichen Standard zertifiziert sind
Status 2023: 92%