Bei HUGO BOSS bekennen wir uns zum Einsatz für faire Vergütung in der Lieferkette. Wir verstehen eine faire Vergütung bei unseren Partnern weltweit nicht nur als Grundlage für eine langfristige und partnerschaftliche Zusammenarbeit, sondern auch als Voraussetzung für ein selbstständiges Leben der Arbeitnehmenden. Hierzu zählt für uns auch die Zahlung existenzsichernder Löhne durch die Lieferanten an ihre Arbeitnehmenden. Dies ist für HUGO BOSS bereits heute, aber auch in Zukunft ein wesentlicher Aspekt einer nachhaltigen Lieferkette. Deshalb wirken wir bei der Gestaltung branchenweiter Standards mit und arbeiten gemeinsam mit weiteren Akteuren an einer individuellen Vergütungsstrategie für die Arbeitnehmenden unserer Lieferanten.
Die Arbeitsleistung für eine reguläre Wochenarbeitszeit, die durch die jeweiligen nationalen Bestimmungen und Vorgaben der Kernkonventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) definiert ist, soll vom Lieferanten ausreichend vergütet werden. Ziel ist es, den lokalen Arbeitnehmenden und ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen. Darunter versteht HUGO BOSS, dass die zur Verfügung stehenden monetären Mittel ausreichen, um den Grundbedarf an Nahrung, Wasser, Wohnen, Bildung, Gesundheitsfürsorge, Mobilität und Kleidung für alle Haushaltsmitglieder zu sichern. Daneben sollen Arbeitnehmende über ein frei verfügbares Einkommen verfügen, um Rücklagen für unerwartete Ereignisse bilden zu können.
Unser Ziel ist eine faire Entlohnung bei unseren globalen Partnern. Die Zahlung fairer Löhne ist nicht nur die Grundlage für eine langfristige und partnerschaftliche Zusammenarbeit, sondern auch Voraussetzung dafür, dass die Beschäftigten einen angemessenen Lebensstandard erreichen können. Unser Ziel ist es daher, Bedingungen und skalierbare Lösungen für eine faire Entlohnung in unserer Lieferkette zu schaffen.
Auf dem Weg zu einem existenzsichernden Lohn gilt der Mindestlohn als Basis. Wir erwarten von allen Lieferanten, dass sie mindestens den national geltenden gesetzlichen Mindestlohn sowie die nationalen Vorgaben zu Gesundheits- und Sozialsystemen beachten und einhalten. Darüber hinaus fordern wir, dass die Lieferanten das Recht ihrer Mitarbeitenden respektieren, Informationen über die individuellen Löhne zu erhalten (z.B. durch detaillierte Lohnausweise).
Unternehmerische Sorgfaltspflicht erfordert die Kenntnis der eigenen Lieferkette. In diesem Zusammenhang und zur Unterstützung unseres Ziels, existenzsichernde Löhne bei unseren Partnern zu erreichen, streben wir nach mehr Transparenz in unserer eigenen Lieferkette. Diese Anstrengungen basieren auf Lohndatenauswertungen und Lohnlücken-Analysen unserer Fertigwarenlieferanten, bei denen wir auf anerkannte Referenzwerte für existenzsichernde Löhne zurückgreifen. Auf Basis dieser Daten und unserer Strategie legen wir gemeinsam mit unseren Lieferanten und in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Organisationen eine mehrstufige Roadmap für existenzsichernde Löhne fest.
Durch die weitere Förderung verantwortungsvoller Einkaufspraktiken können wir einen entscheidenden Einfluss auf die Verbesserung der Löhne bei unseren Lieferanten nehmen. Damit ermöglichen wir ihnen, ihre Produktion und Arbeitszeiten effektiv zu planen und ihre Mitarbeitenden fair zu bezahlen. Wir bei HUGO BOSS haben uns verpflichtet, unsere Einkaufspraktiken mit Hilfe der ACT-Fragebögen zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.
Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken bedeuten für uns:
Wir erkennen Tarifverhandlungen und das Recht auf Vereinigungsfreiheit an und setzen uns dafür ein, dass diese Rechte den Beschäftigten in unserem Einflussbereich gewährt werden. Die Arbeitnehmenden sollen die Möglichkeit haben, in sozialen Dialogen individuelle Lösungen und verbindliche Vereinbarungen über Arbeitsbedingungen und Löhne auszuhandeln. Wenn möglich, streben wir eine verbindliche Vereinbarung auf Branchenebene an.
Für das Management und die Arbeitnehmenden unserer Lieferanten sowie für unsere eigenen Mitarbeitenden fördern wir den Aufbau von Kompetenzen. In diesem Zusammenhang ermutigen wir unsere Lieferanten, an speziellen Schulungen teilzunehmen, die zum Beispiel von der Fear Wear Foundation angeboten werden. Außerdem ist unsere Einkaufsabteilung beispielsweise dazu angehalten, ein E-Learning-Programm über verantwortungsvolle Einkaufspraktiken und eine faire und offene Kostenkalkulation zu absolvieren.
Da wir faire Entlohnung als Menschenrecht anerkennen, arbeiten wir mit Initiativen wie der Fair Labor Association (FLA) zusammen, um dieses Recht weiter zu fördern. Außerdem engagieren wir uns aktiv im Textilbündnis, zum Beispiel in Initiativen und Arbeitsgruppen zu Einkaufspraktiken und existenzsichernden Löhnen.
Uns ist bewusst, dass der in den Beschaffungsländern festgelegte gesetzliche Mindestlohn gegebenenfalls nicht ausreicht, um den Arbeitnehmenden den obengenannten angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen. Da wir eine faire Entlohnung als Menschenrecht anerkennen – und diese auch in unserem Lieferantenverhaltenskodex eingebettet haben – arbeiten wir mit Initiativen wie der Fair Labor Association (FLA) zusammen, um dieses Recht weiter zu fördern. Wir engagieren uns im Rahmen dieser Mitgliedschaft sowie im deutschen Bündnis für nachhaltige Textilien deshalb unter anderem auch für die Förderung von politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die eine systematische Verbesserung der Lohnsituation für Arbeitnehmende in bestimmten Ländern ermöglichen.
Darüber hinaus setzen wir uns kontinuierlich mit den konkreten Vergütungspraktiken unserer Lieferanten auseinander. Zu diesem Zweck erfassen wir insbesondere Lohndaten bei unseren Fertigwarenlieferanten und analysieren unter anderem eventuelle Lohnlücken. Dazu wenden wir das FLA Compensation Dashboard an. Über das Dashboard wird der Durchschnittslohn der Lieferanten mit anerkannten Referenzwerten für existenzsichernde Löhne verglichen. HUGO BOSS bezieht sich insbesondere auf die von der Global Living Wage Coalition angegebenen Löhne. Falls diese für bestimmte Länder nicht zur Verfügung stehen, greifen wir auf weitere von der FLA und vom Deutschen Bündnis für nachhaltige Textilien anerkannte Referenzwerte zurück. Auf Basis der erfassten Lohnunterschiede können gezielte Projekte zur schrittweisen Verbesserung der Lohnsituation umgesetzt werden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Stakeholdern, wie nationalen und internationalen NGOs, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gewerkschaften oder dem lokalen Gesetzgeber. Auch unsere neu gegründete Task Force, die das Thema faire Vergütung in der Lieferkette intern vorantreiben und im Unternehmen verankern wird, spielt eine wichtige Rolle bei unseren verschiedenen Maßnahmen.
Kurzfristiger Zeitrahmen:
Progressive Verbesserung der Löhne bei ausgewählten Pilotlieferanten bis 2025. Ziel des Pilotprojekts ist es, eine nachhaltige Erhöhung der Löhne in Richtung existenzsichernder Löhne oder zumindest des festgelegten Ziellohns zu erreichen.
Langfristiger Zeitrahmen:
Skalierbare Lösung für eine faire Vergütung in unserer Lieferkette mit Schwerpunkt auf Fertigwarenlieferanten bis 2030.
Unsere konkreten Maßnahmen für eine faire Vergütung in unserer globalen Lieferkette orientieren sich an unserer Strategie und unseren Zielen.
Wir werden in Zukunft fortlaufend Lohndaten von unseren Fertigwarenlieferanten sammeln und analysieren und konzentrieren uns dabei auf unsere strategischen Partner.
Wir werden Pilotprojekte mit vier Lieferanten in Bangladesch, Vietnam und Sri Lanka in Zusammenarbeit mit relevanten Multi-Stakeholder- und lokalen Organisationen starten.
Unser Ziel ist es, mehr als den gesetzlichen Mindestlohns sicherstellen zu können. Wir streben eine schrittweise und nachhaltige Verbesserung der Löhne in diesen Produktionsstätten an.
Der Maßnahmenplan richtet sich nach unserer Strategie und der Situation vor Ort und sieht unter anderem Effizienzprogramme, Schulungen, verantwortungsvolle Einkaufspraktiken, sozialen Dialog und Tarifverhandlungen vor.